Konferenzbericht Legal Tech-Konferenz an der LMU

von Philipp Melzer

Am 20. Januar fand an der Ludwig-Maximilians-Universität München eine Konferenz zum Thema Legal Tech statt.

Der Nachmittag war aufgeteilt in drei verschiedene Blöcke mit jeweils mehreren Vorträgen und anschließender Diskussionsrunde. Jeder der drei Teile widmete sich dabei einem unterschiedlichen Aspekt des Legal Tech, um dem Publikum – Vertretern aus Wissenschaft und Lehre, aus der Anwaltschaft und Unternehmen, aus der Gründerszene und der Justiz – einen möglichst breiten Überblick über Legal Tech und dessen Anwendungsmöglichkeiten zu geben.

Zur Eröffnung der Konferenz fasste Martin Fries den Status quo von Legal Tech zusammen und stellte dessen rasant wachsende Bedeutung für das Rechtswesen in Deutschland dar. Daran schloss sich mit den Vorträgen von Jan C. Schuhr (Universität Erlangen) und Tilo Wend (knowledgeTools, Berlin) der erste Teil der Konferenz an. Die Vorträge beleuchteten die Anforderungen, Möglichkeiten und Grenzen automatischer Subsumtion und der Digitalisierung des Rechtswesens und lieferten hierfür mit einem digitalen Tool zur Unterstützung der anwaltlichen Rechtsberatung auch ein konkretes Beispiel aus der Praxis.

Der zweite Teil der Konferenz fand in englischer Sprache statt und war ganz dem Thema Blockchain und smart contracts gewidmet. Rikka Koulu, (University of Helsinki), Ingo Fiedler (Blockchain Research Lab, Universität Hamburg) und Philipp Sandner (Blockchain Center, Frankfurt School of Finance & Management) zeigten neben der Möglichkeit, das Blockchain Verfahren als eine Form der außergerichtlichen Streitbeilegung zu nutzen, dessen ökonomische Aspekte und die Chancen auf, die sich für den Rechtsmarkt und das gesamte Wirtschaftsleben in Deutschland daraus ergeben.

Der Fokus im dritten Block der Veranstaltung lag mit einem Vortrag des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Reinhard Gaier auf dem Wandel des Zivilprozesses im Zeitalter der Digitalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für die Justiz in Deutschland. Martin Zwickel (Universität Erlangen) setzte den Stand der Digitalisierung des Zivilprozesses in Deutschland anschließend in den Vergleich mit anderen europäischen Ländern.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab Micha-Manuel Bues (Legal Tech Blog) noch einen kurzen Ausblick auf die Legal-Tech-Szene und weitere Veranstaltungen im Jahr 2017.

Alle Vorträge und Präsentationen (mit pdf Dateien) sind als Videoaufzeichnung frei zugänglich online verfügbar.

Weitere Informationen finden sich hier.