Das Startup rightmart will Rechtsfragen mit Legal Tech in Echtzeit lösen

Individuelle Rechtsberatung ohne Termine, möglichst kostenlos und in Echtzeit – mit diesem Anspruch startet das Startup rightmart aus Bremen. Das Legal Tech-Unternehmen möchte den Rechtsmarkt in mehreren Bereichen automatisieren. Im Vordergrund stehen zunächst fehlerhafte Hartz4-Bescheide, Abmahnungen, Bußgeldbescheide sowie Ansprüche bei Pauschalreisen.

Die Kanzlei überprüft online die möglichen Ansprüche von Mandanten. Danach entscheidet dieser, ob rightmart diese auch für ihn durchsetzen soll. Die Vorgänge sollen dabei möglichst in Echtzeit stattfinden. „Mit einer intelligenten Software besteht die Möglichkeit, Ansprüche so gut einzuschätzen und zu bewerten, dass für den Kunden ein geringes Kostenrisiko entsteht“, so Rechtsanwalt Jan Frederik Strasmann. Gemeinsam mit Rechtsanwalt Dr. Philipp Hammerich und den Juristen Marco Klock und Philipp Harsleben hat er das Start-Up gegründet. Neben anwaltlichen Kompetenz von Strasmann und Hammerich, verstehen sich Klock und Harsleben aufs Gründen. Mit „edicted“ haben sie erst vor wenigen Jahren erfolgreich ein Unternehmen etabliert, das Legal Outsourcing für Kanzleien ermöglicht und welches sich durch erfolgreiche Finanzierungsrunden (u.a. Crowdfunding bei Seedmatch) stetig weiterentwickelt.

rightmart als logische Konsequenz

„rightmart ist für uns nun die logische Konsequenz nach stundenlangen Diskussionen über den Rechtsdienstleistungsmarkt“, sagt Klock über die Neugründung. „Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung einer Software, die über ein skalierbares Wissensmanagement und der Verbindung zwischen Mandant und Kanzlei über eine smarte Website, Probleme sowohl extern als auch intern in Echtzeit löst.“ Aufgeteilt in verschiedene Entwicklungsphasen, soll nach und nach jeder Anspruch in jedem Rechtsgebiet durch die Rechtsanwälte systematisiert abgebildet und dann von der Software automatisiert abgewickelt werden.

Mit dem Start der ersten Version von rightmart.de veröffentlicht das Bremer Unternehmen die ersten Ergebnisse eines Entwicklungsmarathons, der auf Jahre ausgelegt ist. Erfahrungen wurden im Vorlauf vor allem bei der automatischen Überprüfung von Hartz-4-Bescheiden unter www.hartz4widerspruch.de gesammelt. Das Ergebnis: 1.500 Widersprüche, von denen mehr als 43 Prozent gewonnen wurden. „Insgesamt haben wir einen fünfstelligen Betrag an Rückzahlungen, Mehrbedarf, Miete oder sonstige falschberechnete Leistungen für unsere Mandanten erstritten“, sagt Hammerich.

Nach dem Launch werden nun die Geltendmachung von Ansprüchen aus Pauschalreisen, die Abwehr von Abmahnungen und die Abwehr von BussgeldBescheiden folgen. Über die Monate soll das Portfolio parallel zum Ausbau der internen Systeme erweitert und über lizenznehmende Kanzleien auf den B2B-Markt erweitert werden. Erste Gespräche sind bereits in der finalen Phase.