Veranstaltungshinweis: Legal Tech – Gefahr oder Chance für Verbraucher, Justiz und Rechtsstaat?

Der Rechtsstandort Hamburg lädt in Kooperation mit dem Bucerius Center on the Legal Profession zu einer Veranstaltung ein zu dem Thema.

Legal Tech: Gefahr oder Chance für Verbraucher, Justiz und Rechtsstaat
am Dienstag, den 23. Januar 2018, 19 Uhr – 21 Uhr im Mootcourt der Bucerius Law School, Jungiusstr. 6, 20355 Hamburg

  • Grußwort: Senator Dr. Till Steffen, Praeses der Justizbehörde Hamburg
  • Impuls 1: Auswirkungen von Legal Tech auf den Rechtsberatungsmarkt
    Markus Hartung (Direktor Bucerius Center on the Legal Profession, Vors. Berufsrechtsausschusses des DAV)
  • Impuls 2: Verbraucherperspektive am Beispiel der Auswirkungen des Einsatzes von Algorithmen im Lebensversicherungssektor
    Prof. Dr. Philipp Schade (Professor für Mathematik, Statistik und Wirtschaftsinformatik an der EBZ Business School – University of Applied Sciences, Bochum, Aktuar)
  • Impuls 3: Unternehmensperspektive im nationalen und europäischen Maßstab Prof. Dr. Stephan Wernicke (Chefjustitiar Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK))

Anschließend Diskussionsrunde unter der Leitung von Friedrich-Joachim Mehmel, Vorsitzender Rechtsstandort Hamburg e.V., Präsident des Hamburgischen Verfassungsgerichts und des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts mit den Impulsreferenten und Dr. Dirk Behrendt, Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung des Landes Berlin (DIE GRÜNEN), Leiter der auf der letzten Justizministerkonferenz eingesetzten länderoffenen Arbeitsgruppe zum Thema Legal Tech

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu Gesprächen bei Brezeln und Getränken in der Rotunde.

Digitalisierung macht auch vor dem Rechtsmarkt nicht halt. Ganz im Gegenteil: Ob automatisierte Rechtsberatung oder umfassende Dokumentenanalysen – Legal Tech verändert nicht nur den Beruf des Rechtsanwalts, sondern den Zugang zu Recht insgesamt. Durch die zunehmende Anwendung von Algorithmen und künstlicher Intelligenz sind grundlegende Veränderungen auf Rechtsdurchsetzung und die Architektur unseres Rechtssystems insgesamt zu erwarten. Wenn rechtliche Prozesse automatisiert werden und sich das Verhältnis der Bürgerinnen und Bürger zur Rechtsdurchsetzung verändert, entstehen Handlungsoptionen und -notwendigkeiten von Gesellschaft und Politik. Damit geht das Thema uns alle an und muss auch über die Fachöffentlichkeit hinaus breit diskutiert werden: Wie kann möglichen Gefahren von Legal Tech wirksam begegnet, wie können Chancen genutzt werden? Welche Auswirkungen hat der technologische Fortschritt auf unsere Rechtsordnung? Und führt eine auf Algorithmen basierte Streitschlichtung zu einer immer weitergehenden Privatisierung des Rechts? Wir schauen auf die neuesten Entwicklungen in der Rechtsberatung, die Chancen für den Verbraucher sowie die Auswirkungen auf nationale und europäische Unternehmen. Daran anschließend wollen wir darüber diskutieren, wie grundlegend die beobachteten Veränderungen sind, wie „Waffengleichheit“ zwischen Verbrauchern und Dienstleistern erreicht werden kann, ob die digitale Rechtsberatung einer staatlichen Regulierung bedarf, um auch weiterhin einen effektiven gerichtlichen Rechtsschutz zu gewährleisten und den Standortvorteil Deutsches Rechts zu bewahren.